Montag, 2. Februar 2009

Die Sache mit dem “Kräuterschnaps”

Flüssige Kräuterextrakte für Pferde und was es damit auf sich hat.


Betrachtet man die im Reitsporthandel traditionell angebotene Palette von Kräutern, so wird man feststellen, dass es sich hier ausschließlich um “Trockemmischungen” handelt. Neue Erkenntnisse in der Anwendung zeigen jedoch, dass flüssige Kraeuterauszüge wesentliche Vorteile gegenüber Trockenmischungen mit sich bringen. Es gibt einige Kräuter, für die eine Anwendung im Trockenzustand indiziert ist, aber bei den meisten Pflanzen ist ein Kräuterauszug die wirksamere Alternative.

Flüssige Kräuterextrakte können auf verschiedene Arten und mit Hilfe von unterschiedlichen Flüssigkeiten hergestellt werden. Die beste Methode der Extraktion ist das Filtern. Das Filtern ist zwar weitaus schwieriger, als die mehr verbreitete Methode des Einweichens, aber das Endprodukt ist qualitative eindeutig besser. Die Kunst bei der Herstellung von flüssigen Kräuterextrakten liegt darin, sicherzustellen, dass alle verfügbaren chemischen Bestandteile der Pflanze(n) in dem für das Pferd bestimmten Extrakt als wirksamer Bestandteil auch tatsächlich landen.Pflanzen enthalten eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, aber bei den meisten gibt es nur einige wenige “Hauptaktiva”, d.h. wirksame Bestandteile. Nur für diese wenigen Bestandteile wird jeder Extraktionsprozess speziell “zugeschneidert”.

Hierbei hat man in der Vergangenheit auf verschiedene Flüssigkeiten zurückgegriffen. Essig, Glycerin z. Bsp., aber Alkohole wie Äthanol oder Äthylalkohol werden immer noch als die besten Hilfsstoffe angesehen. Es ist nicht nur das beste Lösungsmittel für die Hauptaktiva der Kräuter, sondern auch das beste Konservierungsmittel. Alkohol bei der Zubereitung von Kräutermitteln findet wohl schon seit hunderten, vielleicht sogar tausenden von Jahren Anwendung. In alten Schriften wird berichtet, wie Kräuter über Tage hinweg in Wein eingelegt wurden, um dann das daraus entstandene Extrakt als Medizin zu verwenden.

Basierend auf dem heute verfügbaren Wissen über Kräuter und deren aktive Bestandteile kann ein Experte das ideale Alkohol/Wasser –Verhältnis herstellen, um ein Optimum an Wirksamkeit eines Auszuges zu erreichen.

Was aber sind nun die Vorteile von flüssigen Kräuterextrakten gegenüber den Trockensubstanzen?


  • Flüssige Auszüge erfordern ein Minimum an Einwirkung auf die Kräuter, um sie vom getrockneten Zustand in Flüssigkeit umzuwandeln und reflektieren folglich den ursprünglichen chemischen Zustand am genauesten.

  • Flüssigkeiten bieten eine wesentlich höhere Dosisflexibilität und Genauigkeit

  • Flüssigkeiten werden einfach absorbiert und passen sich auch an gestörte oder schlechte Verdauungsprozesse an.

  • Da die wirksamen Bestandteile in Äthanol extrahiert werden gelangen sie sehr schnell in den Blutstrom und entfalten damit die gewünschte Wirkung in kurzer Zeit. Teufelskralle LZBs. zeigt bei einem Menschen schon Wirkung innerhalb von 15 Minuten, den hoechsten Beruhigungszustand beim Pferde erreicht man mit einem Baldrianauszug schon nach 30 Minuten.

  • Da die Bestandteile in Alkohol extrahiert sind, kann man von einer langen Haltbarkeit ausgehen. Trockenextrakte verlieren schon nach relative kurzer Zeit ihre optimal Wirkung, abhängig von der jeweiligen Lagerung ( Baldrian getrocknet verliert z. Bsp. die Hälfte seiner Effektivität nach 6 Monaten bei Zimmertemperatur)

    Wenn Sie also nach flüssigen Kräuterextrakten Ausschau halten, dann müssen Sie Folgendes beachten:

  • Die Trägerflüssigkeit sollte immer aus Äthanol oder Äthylalkohol bestehen

  • Gute Extrakte sind generell immer sehr dunkel gefärbt.

  • Der Einfachheit in der Dosierung halber sollten Sie immer nach der stärkst möglichen Konzentration fragen. (1:2 wird wohl das Stärkste sein, was im Handel zu haben ist.)

  • Sollte das Produkt Honig, Süssungsmittel oder andere Chemikalien enthalten, fragen Sie nach dem Grund. Meistens sind dies nur sogenannte Füller ohne therapeutischen Sinn und Zweck.

  • Und noch eine Bemerkung zum Schluss: Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihnen der Geschmack oder der Geruch des Extraktes nicht zusagt. Pferde in Ihrer Eigenschaft als Pflanzenfresser sind Bitterstoffe gewohnt und nehmen diese Extrakte im Allgemeinen gut an.
Wie war das noch gleich? “Ein Löffelchen voll Zucker …….

Na denn Prost, ne ?!
Wenn Sie mehr über flüssige Kräuterextrakte erfahren möchten, dann stehen wir Euch gerne mit Rat und Tat zu Verfügung. Mailen Sie Ihre Fragen einfach an patricia.thompson@horselite.com.
Euer HORSELITE-Team
(Patricia Thompson erhielt 2007 an der Michigan State University Ihren Abschluss in Animal Health and Welfare und befasst sich seit 2005 mit der Entwicklung und nachhaltigen Herstellung vegetabiler Leder , sowie dem Geschäftsfeld „Ökologische Produkte“ bei. HORSELITE Products)

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