Montag, 2. März 2009

Zum Abschied ein paar Blümchen…

Grüne Tips zur Hängersaison


Ja, bald geht es wieder los, die “Hängersaison” beginnt, und unsere Pferde gehen auf Reise. Turniere in ganz Europa rufen und für die Pferde heißt es “Ab auf den Hänger”
Decke, Transportgamaschen… Alles wird bedacht ...
Viel zu wenig aber denken Pferdebesitzer an die Auswirkungen, die eine solche Reise auf ein Pferd haben kann. Einen kleinen Ausblick darauf erhält man meistens nur dann, wenn der “Aufladestress” beginnt.
Da findet man völlig entnervte Pferdebesitzer und durchgeschwitzte Pferde vor. Was aber hat es auf sich mit dem Reisestress und wie kann man ihn reduzieren?
Fakten:
  • Pferde verlieren zwischen 0,9 -2,2 Kg an Gewicht pro “Reisestunde”- bei kaltem Wetter!
  • Die Abwehrkräfte des Pferdes werden belastet.
  • Die Wasseraufnahme verringert sich bis hin zur Dehydration (bes. Während und nach langen Reisen)
  • Es kann zur Verweigerung des Futters kommen.
  • Kolik durch Dehydration !!
Während der Reise muss sich das Pferd an viele verschiedene Faktoren anpassen und Stressfaktoren bewältigen. Da gibt es Temperaturveränderungen, unbekannte Nachbarn im unmittelbaren Umfeld, Müdigkeit, ein stark gefordertes Hormonsystem… All das ist Teil der physischen und emotionalen Belastung, die in Kombination mit der Belastung durch eine veränderte Umwelt auf das Pferd einwirken.
Angesichts dieser Tatsachen kann man es einem Pferd wirklich nicht verdenken, wenn der Hänger als Schreckgespenst deklariert wird!

Was ist zu tun? :

  • Gehen Sie dazu über, Ihrem Pferd eingeweichtes Heu anzubieten oder übergießen Sie das Heu mit einer Salzwasserlösung, um die Wasseraufnahme vor und nach der Reise zu steigern und den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten (Siehe dazu auch den Bericht “Das Salz unserer Pferde”)

  • Das Füttern von Mash oder die Beigabe von Äpfeln und Karotten vor und nach Hängerfahrten tragen auch zum Ausgleich des Wasserhaushaltes bei.

  • Planen Sie genügend Zeit ein, damit Sie Ihrem Pferd nach Ankunft am Turnierort eine entsprechende Ruhephase einräumen können, in der es die Möglichkeit hat, sich leicht zu bewegen (Spazierengehen o.ae.) um Muskeln und Sehnen zu strecken und zu entspannen.
Worauf ist zu achten?:

  • Während der Hängersaison sollten Sie der Futteraufnahme und den daraus resultierenden Pferdeäpfeln erhöhte Aufmerksamkeit widmen.

  • Die Körpertemperatur sollte regelmässig kontrolliert wird, um eine eventuell bevorstehende Infektion des Atmungsapparates möglichst früh zu erkennen.

  • Achten Sie auch auf dickflüssigen Ausfluss aus der Nase, Husten oder eine erhöhte Atemfrequenz

  • Anzeichen einer bevorstehenden Kolik : Trockene Pferdeäpfel, geringere Ausscheidung.

  • Appetitverlust, Scharren, Blicke zum Bauch, häufiges Wälzen.

  • Extremes Schwitzen, geringe Wasseraufnahme
Reisen mit Blümchen oder mit Pülverchen ?:

Selbstverständlich gibt es für Pferde, genau wie für uns Menschen, auch einige natürliche Mittel gegen “Reisefieber”. Pflanzenheilkundler beschäftigen sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema, da die Belastungen durch den Transport bei Pferden im Turniersport immer wieder zu Leistungsabfällen und Koliken führen.
Baldrian, welches eine hervorragende Wirkung bei Pferden zeigt, wurde mittlerweile durch die FEI auf die Liste der verbotenen Substanzen gesetzt. Da der Abbau im Körper 4 – 5 Tage beträgt, und die FEI mittlerweile auch darauf testet, kommt Baldrian für Transporte kurz vor einem Turnier daher nicht mehr in Frage.

Dennoch, es gibt ein paar Blümchen, die können Sie Ihrem Pferd getrost mit auf den Weg geben:

  • Echinacea :Stärkt das Imunsystem und erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen

  • Spaltkörbchen, auch Beerentrauben genannt, sind für bessere Zeiten im Turnier bekannt und bringen die Herzschlag und Atmung schneller wieder auf Normalfrequenz. Es wird deshalb besonders gerne im Endurance-Sport eingesetzt.

  • Spaltkörbchen unterstützt außerdem die Lebertätigkeit und sorgt so für die Herabsetzung des Milchsäure-Levels, d.h. es unterstützt die Leistungsbereitschaft unserer Pferde.
Das “Blumen-Bouquet” ist natürlich noch großer, aber diese beiden Blümchen sind wohl die Wichtigsten, wenn es um” Reisefieber” und dessen Auswirkungen auf den Reitsport geht.
Im Gegensatz zu hochkomplizierten “Leistungspülverchen” setzt die Wirkung der “Blumen” schon nach kurzer Zeit ein und man hat man beim Einsatz dieser natürlichen Kräuter einen genauen Einblick in die Herstellung, Herkunft und Wirkungsweise .
Bevor Sie sich also für ein Futterzusatzmittel auf chemischer Basis entscheiden (Vitamin-Mix etc.), sollten Sie, zu Gunsten Ihres Pferdes (Pflanzenfresser) und mit Blick auf unsere Umwelt “Blumen sprechen lassen”
Wenn Sie mehr über erfahren möchten, dann stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zu Verfügung. Mailen Sie Ihre Fragen einfach an patricia.thompson@horselite.com.

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