Dienstag, 23. März 2010

Der Sanfte Riese -> Aromatherapie

Anfang des 19 Jahrhunderts erfand Rene Maurice Gattefossé die Aromatherapie, wie wir sie heute kennen. Er war am medizinischen Einsatz von ätherischen Ölen aus dem aromatischen oder flüchtigen Teil einer Pflanze interessiert. Bevor er anfing, diese Öle am Menschen zu testen, testete er sie bei Hunden und Pferden. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, begann er mit der Arbeit am Menschen und durch seine Studien und die zahlreicher Nachfolger entwickelte sich die moderne Aromatherapie.
Die Aromatherapie beschäftigt sich mit der Anwendung von ätherischen Ölen zur vorbeugenden oder heilenden Wirkung bei bestimmten Krankheitsbildern oder zur Verbesserung des Allgemeinbefindens in Stress-Situationen. Es ist eine bemerkenswert wirksame Therapie, basierend auf dem Verhältnis zwischen den, in ätherischen Ölen enthaltenen, aktiven Substanzen und ihrer therapeutischen Wirkung.


Der Begriff Aromatherapie kann aber sehr irreführend sein. Im Laden findet man Produkte, die als Aroma-Produkte angepriesen werden, obwohl sie es garnicht sind. Mango-Shampoo, Erdbeer-Kerzen, Lavendel-Sprudelbad und Andere nennen sich Aromatherapie-Produkte, nur weil sie einen bestimmten Duft haben. Ein Aromatherapeut würde diese Produkte nicht verwenden, da sie lediglich aus Duftstoffen bestehen. Duftstoffe sind im Labor synthetisch hergestellte Materialien. Ätherische Öle , die in der Aromatherapie verwendet werden, sind nicht synthetisch, sondern werden aus echten Pflanzen hergestellt.
Die Pflanzenfresser Pferde mit ihrer grossen Sensibilitat und dem hochentwickelten Geruchssinn sind ideale Kandidaten für den Einsatz von ätherischen Ölen. Wer jedoch mit diesen hochwirksamen Ölen arbeiten will, sollte dies nicht ohne fundiertes Wissen tun! Man benötigt eine groβe Menge Pflanzenmaterial, um ein paar Tropfen Öl herzustellen. Ein Tier kann kein Problem mit der Ausgangspflanze haben, aber eine negative Reaktion auf das Öl. Viele werden Ihnen sagen, diese Öle seien natürlich und könnten unmöglich schaden. Aber Achtung!!!! Ätherische Öle können schaden, wenn sie nicht korrekt angewendet werden.

Bei Pferden werden meist Lahmheit, Wunden und Geschwüre, Herz-Kreislauf- und Lungen-Probleme behandelt (Husten, Emphysem, etc.). Auch Darmparasiten und emotionales Unbehagen kann man mit ätherischen Ölen behandeln. In allen diesen Fällen verbessern die ätherischen Öle die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, indem sie die Vitalität des Tieres steigern und damit die Beseitigung der im Körper aufgestauten Toxine ermoglichen.  
Ätherische Öle können bei Pferden in der gleichen Weise angewendet werden, wie bei Menschen. Man kann Sie intern verabreichen, zur Massage einsetzen oder durch Verdunstung / Zersteuben in der Luft verteilen. Obwohl viele ätherische Öle als unschädlich eingestuft werden sollte man bei der inneren Anwendung eher vorsichtig sein. Bei bestehenden Lebererkrankungen sollte die Verwendung von ätherischen Ölen minimal gehalten werden.
Die Anwendung in der Massage kann dem Pferd helfen, sich besser zu fühlen, denn die Öle sind entspannend und wirken gegen Steifheit, Schmerzen sowie Stress . (Man braucht kein ausgebildeter Masseur zu sein, um seinem Pferd eine Massage zu verpassen.)


Ätherische Öle kann man auch verwenden, um die Umgebung des Pferdes in ätherischen Öl -Dämpfen zu baden. Es gibt dazu viele Produkte auf dem Markt.

Es gibt unterschiedliche Pferde genauso, wie unterschiedliche Öle. Normalerweise entscheidet das Pferd, welches Öl zur Anwendung kommt. Hierzu verreibt man einige Tropfen in der Hand und bietet sie dem Pferd an. Wenn das Pferd auf den Geruch eindeutig positiv reagiert, dann hat man das richtige Öl erwischt. Verwenden Sie niemals ein Öl, weil man es Ihnen empfohlen hat! Ihr Pferd muss das Öl akzeptieren, ansonsten sollten Sie es mit einem anderen Öl probieren.
Aufgrund der Volatilität der Öle verdampfen deren Moleküle in die Luft, sobald der Deckel von der Flasche genommen wird. Wenn wir oder unsere Pferde, sie riechen, werden ihre chemischen Bestandteile über das olfaktorische System aufgenommen, und gelangen in das limbische System des Gehirns. Dort befinden sich die Zentren fur Emotionen, das Gedächtnis und bestimmte regulatorischen Funktionen des Körpers. Beim Einatmen lösen die Öle Neurotransmitter aus, die Schmerzen verringern, zu Sedierung führen, anregen oder beruhigen oder helfen, das Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen.

Der Geruchssinn des Pferdes ist eines der kompliziertesten und am meisten entwickelten Systeme im Tierreich. Trotzdem wird seine Bedeutung in der alopathischen Behandlung, Ausbildung und REHA-Therapie meist übersehen. Die Aromatherapie jedoch spricht genau diesen Punkt an und sie hilft Pferden bei der Uberwindung von Problemen im Training, löst gesundheitliche u. emotionale Probleme und wirkt positive auf Verhaltensstörungen.

 


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